Elisabeth-Aue e.V.

Rettet die Felder der Elisabeth-Aue

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Pressemitteilung: Stellungnahme zu den aktuell laufenden Koalitionsverhandlungen

Am gestrigen Tage fanden erneut Koalitionsverhandlungen der zukünftigen Partner SPD, Die Linke und Bündnis 90/ die Grünen statt. Zwar wurde zwischen den Verhandlungspartnern das Ziel von 55.000 neuen Wohnungen bis 2021 festgelegt, jedoch keine Einigung erzielt, welche Wohnungsneubaustandorte weiterverfolgt werden.Hierzu gehört auch die geplante Bebauung der Elisabeth-Aue.

Die Verhandlungen wurden auf die nächste Woche vertagt, was wir zum Anlass nehmen, noch einmal zu verdeutlichen, was eine Bebauung bedeuten würde: Die Vernichtung von Natur sowie eines der artenreichsten Vogelhabitate Europas2. Dazu haben wir auf unserer Internetseite www.elisabeth-aue.de5 aktuelles Bildmaterial zusammengestellt, um einen Eindruck zu vermitteln, was hier zerstört wird. Selbst auf den Feldern der Elisabeth-Aue befinden sich insgesamt 13 Arten die auf der Roten-Liste stehen.Diese Artenvielfalt auf den Feldern sowie um die Felder der Elisabeth-Aue2 müssen erhalten bleiben für eine lebenswerte und vielfältige, grüne Stadt Berlin.

Wir haben uns seit Beginn nicht dazu hinreißen lassen, uns das „Sankt-Florian-Prinzip“ unterstellen zu lassen und werden dies auch weiterhin nicht tun. Wir erlauben uns lediglich auf die verfehlte Baupolitik hinzuweisen, die zu übermäßiger Versieglung und ineffizienter Nutzung von Flächen innerhalb unser Stadt führt. Gerade Pankow weist ein Unmaß an Platzverschwendung mit Quadratkilometern von Discounter-Parkplätzen und eingeschossiger Bebauung auf. Die Studie Räumliche Potenziale für den Wohnungsbau in Berlin4 zeigt Kapazitäten und Möglichkeiten auf, der wachsenden Stadt gerecht zu werden, ohne Natur und Kulturlandschaft zu vernichten. In Anlehnung an diese Studie wollen wir anregen, sich dieser Potenziale anzunehmen, bevor wir Natur zerstören, was immer Ultima Ratio sein sollte.

Wir appellieren hiermit erneut an die Linke und Bündnis 90 / die Grünen, ihrem Wahlversprechen treu zu bleiben und verfehlter Baupolitik Einhalt zu gebieten.

Elisabeth-Aue e.V.

Pressemitteilung als PDF


1 https://www.rbb-online.de/politik/wahl/berlin/agh/rot-rot-gruen-koalitionsverhandlungen-wohnen-bauen-inneres.html

2 https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/aemter/umwelt-und-naturschutzamt/dokumente/prasentation_brutvogelkartierungen.pdf

3 http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/projekte/elisabeth-aue/download/beteiligungswerkstatt2_praesentation.pdf

4 http://elisabeth-aue.de/onewebmedia/Wohnungsbaupotentialanalyse%20-%20Stand%2010.10.2014_0.pdf

5 http://www.elisabeth-aue.de/2016/11/06/unsere-elisabeth-aue/

Offener Brief an die Fraktionen von Bündnis 90 / die Grünen und der Linken

Offener Brief
an die Fraktionen von Bündnis 90 / die Grünen und der Linken

zu den anstehenden Koalitionsverhandlungen
hier: Stadtentwicklung, Wohnbaupotentiale, Natur- und Landschaftsschutz

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir, die Vereine und Bürgerinitiativen, wenden uns heute an Sie mit der Bitte, die Felder der Elisabeth-Aue zu erhalten.
Die Felder im Norden Berlins – im Bezirk Pankow – sind Teil einer zusammenhängenden Natur- und Kulturlandschaft um das Dorf Blankenfelde.
Sie sind umgeben von:

• dem „Landschaftsschutzgebiet Blankenfelde“,
• dem europäischen Natura 2000-Schutzgebiet „Tegeler Fließtal“
• und dem „Naturpark Barnim“

Die umliegenden Flächen sind lt. Gutachten der Unteren Naturschutzbehörde die artenreichsten Vogelhabitate Europas. Diese möchten wir erhalten und beschützen. Die großen zusammenhängenden Landschaftsräume am Stadtrand wie die Felder der Elisabeth-Aue sollten wegen ihrer großen Bedeutung für das Stadtklima, die Erholung und den Natur- und Landschaftsschutz erhalten bleiben.

Wir bitten Sie, sowohl dem Beschluss der BVV Pankow durch die Fraktionen Bündnis 90/ die Grünen sowie Die Linke Rechnung zu tragen, die Felder der Elisabeth-Aue nicht zu bebauen, als auch dem im Wahlkampf gegebenen Versprechen, sich gegen die Bebauung der Felder einzusetzen.

Ihre Fraktionen und die BVV Pankow haben alternativ dazu ausreichend Standorte für Wohnbaupotentiale auch im Bezirk Pankow aufgezeigt, die vorrangig realisiert werden sollten um den Bedarf an Wohnungen zu decken. Auf eine neue Trabantenstadt auf der grünen Wiese kann deshalb verzichtet werden.

Bitte nehmen Sie die Felder der Elisabeth-Aue in die Koalitionsverhandlungen als zukünftige Landschaftsschutzfläche auf, um langfristig diese Stadt liebenswert zu halten.

Verein                                Bürgerverein                     Bürgerinitiative
Elisabeth-Aue e.V.      Dorf Blankenfelde          Elisabeth-Aue

 

offener-brief

Stellungnahme zum ISEK – Zweite Beteiligungswerkstatt vom 08.10.2016 / Bericht des RBB

Am 08.10.2016 fand das 2. ISEK zur Elisabeth-Aue statt. Hier wurden neue Ergebnisse aus Natur-  und Verkehrsgutachten vorgestellt. Zu Beginn wurden die Ergebnisse des ersten ISEK vorgetragen, die man verkürzt nach Themenfeldern wie folgt wiedergeben kann:

  • Soziale und kulturelle Infrastruktur – Mangelhaft
  • Verkehr – Sanierungsbedürftig
  • Natur- und Landschaftsschutz – Gefährdet

Trotz der geäußerten Bedenken der Bürger hält der Senat an seinem Vorhaben fest, eine Satellitenstadt auf der Elisabeth-Aue zu errichten. Gleichzeitig wurde aber auch herausgestellt, dass die Elisabeth-Aue solange nicht bebaut werden kann, solange das Abgeordnetenhaus nicht über einen Bebauungsplan abgestimmt hat.

Unsere Kritik im Detail:

  • Naturschutz: In den durchgeführten Kartierungen wurde festgestellt, dass sich um die Felder herum eine hohe Artenvielfalt an Vögeln und Käfern befindet. Sogar auf dem Feld selbst befinden sich gefährdete Vogelarten. Es liegt auf der Hand, dass wenn die Elisabeth-Aue bebaut wird, dies zu einem drastischen Einschnitt in die Populationen der Tiere führt. Wir würden uns einem der „artenreichsten Vogelhabitate Europas“ berauben.
  • Verkehr: Das Verkehrsgutachten des Ingenieurbüros für Verkehrsplanungen und –systeme Dresden wies leider massive Mängel bei seinen Ausgangsdaten auf. Das Ingenieurbüro ging von 39.500 mehr Wegen pro Tag aus,  die die jetzige Verkehrsinfrastruktur bewältigen müsste. Dabei legten die Ingenieure zugrunde, dass 46% der Wege nicht motorisiert, 28 % per KFZ und 26 % per ÖPNV bewältigt werden. Dies lässt jedoch einige wichtige Sachverhalte außer Acht: Die Werte sind ein Schnitt aus Gesamt-Pankow und aus einer Zeit, in der man von einer sinkenden Einwohnerzahl Berlins ausging. Die Werte sind also irreführend. In Französisch Buchholz zeichnet sich ein anderes Bild und damit ein zukünftiges, durchaus dramatisch zu nennendes Verkehrsproblem: Viele Haushalte verfügen über zwei Fahrzeuge und der ÖPVN ist unattraktiv für Querverbindungen innerhalb der Stadt und stößt schon jetzt in der Rush Hour an seine Grenzen. Auch die Radverbindung zum S-Bahnhof Blankenburg wurde völlig außer Acht gelassen, wie auch Herr Kirchner bemängelte.
    Des Weiteren will der Senat, laut der neuen Karte des ISEK, den Schillingweg zu einer übergeordneten Hauptverkehrsstraße ausbauen um die Elisabeth-Aue mit der Schönerlinderstraße und der BAB 114 zu verbinden.
  • Schadstoffbelastung: Die Schadstoffbelastung der Elisabeth-Aue wurde bislang nicht ausreichend untersucht. Als Basis wurden alte Gutachten oder unzureichende Gutachten herangezogen, die keinerlei Rückschluß auf die tatsächliche Belastung sowohl während der Bauphase als auch danach zulassen.

Fazit: Die Biotopkartierungen machen deutlich,  wie dieses Bauvorhaben unsere Natur zerstören wird. Das Verkehrsgutachten ist nicht aussagekräftig und beruht auf veralteten Daten, obwohl schon neue  Daten vorhanden sind. Die Schadstoffbelastung bleibt ungeklärt. Und jegliche Bedenken der Bürger werden weggewischt.

Der RBB hat in seinem Bericht unsere Bedenken angeschnitten, die tendentiöse und verharmlosende Moderation  aber nimmt Kritik nicht ernst und scheint eine ernsthafte Debatte mit den Bürgern über die Zukunft ihrer Lebensqualität in Französisch Buchholz verhindern zu wollen. Wir weisen diese Art der Berichterstattung entschieden zurück.

Aktuell: Drachenfest / Rettung der Pappeln am Blaubeerweg

Unsere ersten Aktionen laufen und wir dürfen berichten:

Treffpunktgemeinde – Parteien stellen sich vor

Am 13.09.2016 stellten sich die Parteien zur Wahl in der Treffpunktgemeinde und wir informierten vor Ort über die Konsequenzen einer Bebauung.
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Buchholzer Drachenfest

Am 24.09.2016 waren wir auf dem Buchholzer Drachenfest wieder mit einem Stand und der Treckerrundfahrt vertreten und informierten. Vielen Besucher konnten wir verdeutlichen, dass die Bebauung eben noch nicht final entschieden ist und das es gute Chancen gibt, diese im Rahmen des Bauverfahrens zu beeinflußen.
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Rettung der Pappeln

Die Pappeln entlang des Blaubeerweges gehen aufgrund der Baumaßnahmen ein, wenn sie nicht bewässert werden. Die Wurzeln der Pappeln sind durch den Aushub zugeschüttet und können weder atmen noch bekommen sie Regenwasser ab. Die Amtsleiterin Natur und Umwelt Frau Dr. Moorfeld hat der BIM (dem Bauherren) die Auflage erteilt, die Pappeln zu bewässern. Diese Auflage wurde nicht erfüllt.

Der Elisabeth-Aue e.V. hat daraufhin eine Aktion organisiert, bei der am Donnerstag, dem 29.09.2016 zwischen 17 und 19 Uhr die Pappeln bewässert werden, um Sie zu retten.  Wir werden weiterhin die Baumaßnahmen der BIM kritisch verfolgen und betonen nochmals unsere bestehende Forderung nach entsprechenden Untersuchungen.

 

Erklärung zur Errichtung von Flüchtlingsunterkünften auf der Elisabeth-Aue

Wir – der Elisabeth-Aue e.V. – nehmen zu den Flüchtlingsunterkünften auf der Elisabeth-Aue wie folgt Stellung:

Menschen auf der Flucht vor Krieg, Terror und Verfolgung sollen bei uns Sicherheit finden.
Uns ist bewusst, dass die derzeitige Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen und Auffangeinrichtungen nur als Übergangslösung dienen kann. Wir sind für menschenwürdige Verhältnisse für Geflüchtete und befürworten daher die Errichtung von temporären Unterkünften, welche als Interimslösung für 3 Jahre geplant sind.

Dennoch stehen wir jeglicher Bebauung der Fläche der Elisabeth-Aue, aus von uns definierten Gründen, kritisch gegenüber.

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